TY - BOOK TI - >Zeitgeschichte des Bahnhofes Stockhausen und der Ulmtalbahn<: - Bildband - N2 - VORWORT Das Ulmtal ist ein Seitental der Lahn, westlich der Dill hin zum »Hohen Westerwald« mit geschichtlichen Wahrzeichen. Im Norden dieses Raumes thront majestätisch, als wolle sie sagen, ich hin die Königin der Region, die »Burg Greifenstein«, deren Ursprung bis auf die Zeit um 1000 zurückgeführt werden kann. Aber auch Beilstein mit seinem Schloß, jedoch nicht so majestätisch und die versteckt auf dem Kesselberg liegende »Dianaburg«, zeugen von einer ausgeprägten Geschichte im Ulmtal. Doch die Hauptader des seinerzeit hier in der Landschaft pulsierenden Lebens war die Bahnstrecke Stockhausen!Lahn nach Beilstein (Dillkreis), der »Balkan-Expreß«. Nur 15 km lang, bedeutete sie von ihrer Verkehrsaufnahme bis zu ihrer Betriebsstillegung Wohlstand, Zufriedenheit und eine stete Verbindung in die große Welt. Tonbergbau, Basaltindustrie und Holzindustrie bedienten sich dieser Verkehrsader. Ganz zu schweigen von den vielen Menschen, die täglich den »Balkan-Expreß« benutzten, um in den nahegelegenen Städten Gießen, Wetzlar, Weilburg, um nur einige zu nennen, ihrem Broterwerb nachzugehen. Aber die zunehmende Industrialisierung, schnell, schneller am schnellsten, machte auch vor dieser Region keinen Halt undforderte auch im Ulmtal sein Opfer. Mit zunehmender Zeit stiegen die Bahnfahrer nach und nach auf das schnellere Auto um und die Industrie bediente sich dem ständig wachsenden Transportverkehr auf der Straße. Und so kam es wie es kommen mußte. Die im Jahre 1915 begonnene und seit 1924 mit dem vorläufigen Endbahnhof Beilstein (Dillkreis) - es war ursprünglich eine Verbindung bis nach Driedorf zur Westerwaldquerbahn geplant - in Betrieb genommene Ulmtalbahn beendete mit Beginn des Jahres 1988 ihren Betrieb. Was ist geblieben? Der Bahnhof Stockhausen/Lahn, ehemaliger Ausgangspunkt dieser so geliebten Ulmtalhahn, auch an der Bahnstrecke Gießen - Limburg - Koblenz gelegen, als Zeuge einer Epoche, die noch keine 100 Jahre für sich in Anspruch nehmen kann. Deshalb sollte jeder Betrachter dieses Bildbandes möglichst eine stille Stunde dazu benutzen, um diese Zeitgeschichte mit Überlegung nachzuvollziehen. Im Juli 1994: Jochen Hellmig, Mitautor des Heftes »Die Ulmtalhahn« ER -